Windows 10 Upgrade
Kostenloses Windows 10 Update nach Mängelbeseitigung
Zunächst müssen alle Updates installiert sein, unter Anderem, damit das Windows-10-Update Tray-Icon angezeigt wird. Bei Problemen kann man den Windows Update-Agent selbst updaten. Die automatischen Updates sollten (vorübergehend) aktiviert werden, und zwar inklusive optionaler Updates.
Jegliche Software sollte aktualisiert werden, damit sie hoffentlich kompatibel mit Windows 10 wird. Speziell auf die zuvor installierte Treiber sollte man sein Augenmerk beim Updaten legen. Außerdem sollte unbedingt der Virenscanner auf eine aktuelle Software-Version aktualisiert werden, welche mit Windows 10 kompatibel ist. Die Einspielung aktueller Virensignaturen ist hierbei nicht ausreichend. Speziell bei Norton Security ist sogar die vorübergehende Deinstallation des Virenscanners angebracht: In ungünstigen Fällen landet man nach ein paar reboots im späteren Windows 10 in einem Repair-Loop und kann das System nur mittels Troubleshooting wieder zum Leben erwecken.
Sollte das Windows-10-Update Tray-Icon immer noch nicht angezeigt werden, kann man sich ggf. noch für die Variante 2 weiter unten entscheiden.
Bei inkompatibler Hardware berichtet das Windows-10-Update Tray-Icon, dass kein Update möglich ist. Beseitigt man die gemeldeten Mängel (z. B. nicht unterstützte Hardware), um Kompatibilität zu erreichen, dann aktualisiert sich der entsprechende Bericht in diesem Update-Tool zunächst nicht: Eine erneute Prüfung wird erst nach etwa einem Monat oder sogar länger ausgeführt (im Labor sogar nach 3 Monaten noch nicht).
Ein erster Versuch mittels eines Windows 10 Installationsmediums schlug fehl, denn die Installationsroutine forderte eine neue Seriennummer an, akzeptierte jedoch nicht die bestehende Seriennummer von Windows 7 OEM, wie man es in Presseberichten liest.
Lösung mit Variante 1:
Man kann die Prüfung jedoch auch manuell neu anstoßen, sodass entsprechend auch der Bericht aktualisiert wird. Hierzu startet man die Befehlszeile als Administrator (mittels Rechtsklick) und führt folgenden Befehl aus:
schtasks.exe /Run /TN "\Microsoft\Windows\Application Experience\Microsoft Compatibility Appraiser"
Hierbei sollte sofort eine Ausgabe ERFOLGREICH
erscheinen. Nach etwa 15 Minuten sollte die Prüfung beendet und der Bericht aktualisiert worden sein. Meldet der Bericht keine Fehler mehr, dann muss man gegebenenfalls warten, bis das Tool endlich ein Windows-10-Update anbietet.
Lösung mit Variante 2:
Man kann sowohl Download als auch Installation von Windows 10 selbst anstoßen, indem man von Microsoft ein Tool namens GetWindows10-Web_Default_Attr.exe
herunterlädt und ausführt. Dieses Tool startet sofort den Download und führt eine Installation aus. Diese Methode eignet sich auch für das kostenlose Update von Windows 7 oder Windows 8 bzw. Windows 8.1 auf Windows 10. Da das System möglicherweise nicht so ausführlich auf Kompatibilität geprüft wird, kann diese Methode potentiell fehlschlagen. Idealerweise kehrt das System dann auf Windows 7 bzw. 8 zurück (im Labor war dies der Fall). Da die Gefahr besteht, dass ein entsprechendes Rollback fehl schlägt, sollte man unbedingt aktuelle Backups vorhalten.
Dieses Tool ist erhältlich unter https://www.microsoft.com/de-de/windows/windows-10-upgrade. Man muss die Seite allerdings am betroffenen Rechner aufrufen. Erfolgt der Aufruf z. B. von einem Linux-Rechner aus, dann wird das Tool für ein kostenloses Upgrade nicht angeboten, und stattdessen Microsoft's Produktfamilie angepriesen.
Eine Sammlung brauchbarer Anpassungen für Windows 10 findet sich hier.
Troubleshooting: Norton Security nach Upgrade auf Windows 10
Ein etwas unrühmliches Bild lieferte der Virenscanner Norton Security ab: Der Virenscanner wurde vor dem Windows 10 Upgrade auf den neuesten Stand aktualisiert. Somit wäre davon auszugehen gewesen, dass dieser Stand kompatibel mit Windows 10 ist.
Zunächst sah es im Labortest auch danach aus. Die ersten Reboots überlebte das System unter Windows 10 völlig unauffällig. Möglicherweise hat sich das LiveUpdate des Virenscanners zwischendurch ein inkompatibles Update gezogen, jedenfalls steckt Windows 10 nach einigen Reboots irgendwann in einer Repair-Schleife und kann nicht mehr normal gebootet werden.
Im Reparaturmodus gibt es jedoch die Startoption 8 namens "Schutz des Antischadsoftware-Frühstarts deaktivieren", mit der sich das System wieder booten lässt. Diese Startoption sollte man normalerweise niemals benutzen, denn sie könnte einer bereits identifizierten Schadsoftware nachträglich Tür und Tor öffnen. Da diese Früherkennung in Norton Security nach einem Windows-Upgrade aber offenbar fehlerhaft arbeitet, hat man es nicht mit einer Schadsoftware, sondern mit einem fehlerhaften Virenscanner zu tun.
Bei Auswahl dieser Startoption bootet Windows 10 wieder ganz normal, so dass man eine Fehlerbeseitigung bezüglich Norton Security vornehmen kann. Im Labortest ließen sich LiveUpdate im Startmenü und auch das LiveUpdate im Programm nicht mehr starten. Selbst das für diesen Fall vorgesehene Reparaturtool meldete als Fehler, dass Norton Security nicht in der aktuellen Version installiert sei. Norton Security ließ sich jedoch mit dem Tool Remove and Reinstall deinstallieren und installieren. Danach sollte man allerdings nochmal weitere Updates mittels LiveUpdate nachziehen. Im Labor war Norton Security hiernach in der Version 22.6.0.142 installiert und Windows 10 startete wieder unauffällig ohne weitere Startoptionen.
qemu/KVM Windows 7 Gast auf Windows 10 upgraden
Zuallererst sollte man von der bestehenden Windows 7 Installation eine Datensicherung erstellen, dergestalt, dass man das Festplattenimage dieser Installation dupliziert. Der Dateiname des Festplattenimages ist im virt-manager unter "VirtIO Disk" oder "IDE Disk" einsehbar. Es durchaus wahrscheinlich, dass das Gast-System durch eine der folgenden Änderungen nicht mehr bootet.
Um für ein Upgrade auf Windows 10 überhaupt berechtigt zu sein, ist darauf zu achten, dass die bestehende Windows-Version aktiviert ist. Kommt eine OEM-Version zum Einsatz, dann muss man Windows möglicherweise bestimmte herstellerspezifische BIOS-Einträge "durchschleifen", damit eine Aktivierung möglich ist.
Aus Performancegründen installieren viele Anwender Windows unter Verwendung von VirtIO-Geräten und entsprechenden Windows-Treibern. Außerdem mit QXL-Grafik und entsprechenden Treibern. VirtIO und QXL sind für Windows 7 auch in Form der sogenannten SPICE-Guest-Tools erhältlich, welche in Version 0.100.0 jedoch nicht mit Windows 10 kompatibel zu sein scheinen, denn beim Upgrade auf Windows 10 hat man ein Problem: Windows 10 akzeptiert die Treiber für die QXL noch nicht als kompatibel mit Windows 10. Dies könnte begründet oder übervorsichtig sein.
Das Windows-10-Upgrade Tray-Icon bemängelt entsprechend eine QXL-Grafik und lehnt ein Update ab. Was ist also zu tun?
Der erste Ansatz wäre eine Aktualisierung der VirtIO und Grafiktreiber. Da spice-guest-tools zu alt sind, kann man die ISO-CD verwenden und die entsprechenden Treiber bereits unter Windows 7 installieren (Wichtig: Für das spätere Update auf Windows 10 mindestens Version 0.1.113). Mit etwas Glück passiert man die Prüfungsmodalitäten und qualifiziert sich für ein Update.
Der zweite Ansatz wäre, Windows Standardhardware vorgaukeln, damit das Windows-10-Upgrade Tray-Icon keine Mängel mehr findet. Die Änderungen lassen sich unter Ubuntu 14.04 in virt-manager
vornehmen:
Zunächst virt-manager
aktualisieren (nur bei Ubuntu 14.04!):
sudo add-apt-repository ppa:mpanella/virt-manager
sudo apt-get update
sudo apt-get dist-upgrade
Sonst bekommt man folgenden Fehler:
XML error: ram attribute only supported for type of qxl
Umstellung der Festplatte auf IDE: Zunächst in der VM ein neues IDE-Laufwerk anlegen mit 100 MB und Windows neu starten. Sicher stellen, dass das Laufwerk vorhanden ist unter Systemsteuerung - Verwaltung - Computerverwaltung - Datenträgerverwaltung. Der Datenträger muss nicht formatiert werden. Er dient lediglich dazu, dass Windows beim nächsten Systemstart IDE-Treiber lädt. Windows herunterfahren.
Dann alle VirtIO-Geräte vorsichtshalber ersetzen durch Standard-Hardware, also alle Festplatten als IDE, Netzwerkkarte als e1000 usw. Die Grafikkarte muss von QXL auf Cirrus umgestellt werden. Für Cirrus Grafik braucht Windows keine zusätzlichen Treiber. Die Anzeige muss von SPICE auf VNC umgestellt werden, denn SPICE läuft nur mit QXL Grafik.
Das CPU-Modell sollte man vorsichtshalber auf core2duo
umstellen, denn einige Benutzer berichten von Problemen mit dem nativen Befehlssatz der CPU. Sofern das Upgrade klappt, kann man es im Anschluss wieder den nativen Befehlssatz der CPU probieren (Westmere
war im Labor unauffällig).
Anschließend Windows neu booten. Idealerweise erkennt Windows die C:
-Festplatte direkt und bootet wie gehabt.
Danach sollte das System die Kompatibilitätsprüfung für Windows 10 bestehen. Hierzu den vorstehenden Abschnitt durchgehen.
Nach dem Upgrade auf Windows 10 kann man Festplatte und Netzwerkkarte wieder auf VirtIO umstellen. Die bestehenden Treiber sind unter Windows 10 weiterhin funktionsfähig. Auch die QXL-Treiber kann man wieder verwenden, indem man im virt-manager wieder QXL-Grafik und Spice konfiguriert. Windows 10 erkennt QXL beim nächsten Reboot.
Die Version 0.100 (spice-guest-tools-0.100.exe
) der SPICE guest tools kann man auch unter Windows 10 installieren. Im Labor waren zumindest keine Fehlentwicklungen festzustellen, wobei der Grafikkartentreiber mit dieser Maßnahme im Gerätemanager nicht zu QXL-Grafik führte. Die spice-guest-tools 0.100.0 sind zwar mittels setup-Routine einfach installierbar, aber eben veraltet. Aktuellere Treiber für Windows 10 erhält man mittels folgender ISO-CD:
Man sollte unbedingt die VirtIO-Treiber aktualisieren, indem man die letzte ISO-CD (Wichtig: Für Windows 10 mindestens Version 0.1.113) im virt-manager als DVD-Laufwerk einbindet und die Treiber aktualisiert, wie in der Anleitung beschrieben. Hierbei immer auf das jeweilige Gerät klicken, "Treiber aktualisieren", dann "Auf dem Computer nach Treibersoftware suchen", "D:\" für das CD-Rom-Laufwerk als Ort angeben, Unterordner einbeziehen und auf "Weiter" klicken. Sofern auf der CD neuere Treiber enthalten sind, werden diese installiert. Danach ist ggf. ein Neustart erforderlich. Auf der CD ist auch ein QXL-Grafikkartentreiber enthalten, welcher mit Windows 10 lauffähig ist. Sofern die Treiber von der ISO-CD installiert wurden, kann man die spice-guest-tools einfach deinstallieren.
Resultat: Im Laber fühlte sich Windows 10 mit neueren Treibern signifikant schneller an (gefühlt Faktor 4, also nicht nur 10% o. ä.).